Gleisbergbruch
Stationen
9 - Schmiede / 10 - Sozialgebäude / 11 - Unterstand
Etwas weiter die Straße hinab weist am Eingang des Gleisbergbruches ein Porphyrstein auf dessen früheren Bewirtschafter mit der Inschrift „Karl Gleisbergs Steinbruch“ hin.
Gegenüber vom Abzweig in den Gleisbergbruch erwartet Familien ein ganz besonderer Spielplatz. Gleich am Eingang empfängt Waldgeist Waldemar Bewegungsfreudige in „seinem“ Abenteuergelände, das nach Herzenslust erobert werden kann. Vom Baumhaus aus gibt es einen schönen Rundblick über das Gelände. Und wer wissen möchte, wer Waldgeist Waldemar eigentlich ist, erfährt das in seinen spannenden Geschichten.
Informationen: www.kinderporphyrland.de
Zum Gleisbergbruch gehörten Werkstätten, Unterstände, ein Bürogebäude mit Materialschuppen sowie eine Schmiede. Diese Gebäude sind heute zum Teil noch erhalten bzw. rekonstruiert und restauriert worden.
Zwei ehemalige offene Unterstände – Schauer genannt – wurden in ähnlicher Form errichtet. Die Steinmetze karrten die Steine früher vom Bruch zum Schauer.
Dort wurden sie grob in Form gehauen und anschließend in den Betrieb bei Breitenborn befördert.
Bis 1920 konnte sich der Steinmetzmeister Gleisberg eine Technisierung seines Bruches nicht leisten. Erst um 1921 wurde die Bautätigkeit wiederbelebt und die Werkstätten konnten modernisiert werden – beispielsweise durch Carborundum- und Diamantkreissägen, Schleif- und Schrämmmaschinen und Krananlagen. Außerdem entstand im Jahre 1936 ein neues Gebäude, das Sozialgebäude mit Aufenthaltsraum, Garderobe, Trockenraum und 68 Sitzplätzen.
Dieses Haus wurde 2014 zum Geoportal Porphyrhaus umgebaut. Es wird multifunktional unter anderem als „grünes Klassenzimmer“, als Veranstaltungsraum, für geotouristische Angebote und kleine Ausstellungen genutzt. In den nachgebildeten Unterständen können sich Erwachsene und Kinder heute bei Porphyrführungen selbst als Steinmetz versuchen.
12 - Gleisbergbruch mit Zahlenwand
Einen besonderen Blickfang im Gleisbergbruch, der hinter den Gebäuden zu finden ist, stellt eine abgeschrotene Steinbruch- wand dar. An ihr sind noch heute die von den Steinmetzen eingehauenen Jahreszahlen sehr gut zu erkennen. Es ist deutlich abzulesen, wie viele Meter Porphyr in welcher Zeit in mühsamer Arbeit abgebaut wurden. Neben der letzten Jahreszahl, 1947, steht der Name O. Dathe. Otto Dathe war ein Polier im Gleisbergbruch. Mit seiner sehr gut erhaltenen Steinbruchwand ist der Gleisbergbruch einmalig in seiner Art.
Im Jahr 1928 erreichte man in dem Bruch eine Abbautiefe von bis zu 60 Metern. Diese Tiefe wurde für die Steinmetze und Schröter aber letztendlich zur Qual, weil der Staub nicht mehr abziehen konnte. Dieser nahm ein Ausmaß an, das der Steinmetzmeister Gleisberg nicht mehr verantworten konnte. Viele Arbeiter erkrankten an der sogenannten Staublunge. Die Abbrucharbeiten in dieser Tiefe mussten eingestellt werden.
13 - Aussichtsplattform
Oberhalb des Gleisbergbruches eröffnet eine Aussichtsplattform einen atemberaubenden Blick. Die Tiefe des Steinbruches, die nochmals deutlich erkennbare Zahlenwand und die Arbeits- spuren der schräg geführten Hiebe der Zweispitze sowie die durch deren geringe Arbeitstiefe entstandenen, ausgeprägten Schichten sind herausragende Dokumente der Arbeit und einmalige Zeugnisse einer vergangenen, uralten Steinbrecher-Technik. Die noch vorhandenen Krananlagen veranschaulichen, welche Lasten aus diesem tiefen Bruch bewältigt werden mussten. An keiner anderen Stelle lassen sich die großen Leistungen der Steinbrecher und Schröter so gut nachvollziehen wie hier.
Vor einigen Jahren wurde an der unteren Plattform eine bis in die 80er Jahre verwendete und nun restaurierte Schrämmmaschine aufgestellt.
Ein gutes halbes Jahrhundert steht dieser Porphyrbruch mittlerweile still. In der Zwischenzeit haben sich nur durch Verwitterung und Zerklüftung des Gesteins, ohne die Hand eines Bildhauers, eigenartige, aber auch traumhafte Gebilde entwickelt. Beim Anschauen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Seit 2016 ist das naturverträgliche Klettern im Bruch erlaubt.