Rochlitz hatte sich zu einem Vorzeigebetrieb für den erfolgreichen Übergang in die Marktwirtschaft entwickelt.
Nicht erspart blieben dem Betrieb aber auch drastische Personalanpassungen. Zuletzt waren 1995 noch 390 Mitarbeiter im Werk beschäftigt. Ursachen waren unter anderen eine wesentliche Steigerung der Arbeitsproduktivität, Ausgliederung von nicht zum Kernbetrieb gehörenden Bereichen und rückläufige Bedarfe. Speziell der geplante Export in die ehemals sozialistischen Staaten konnte nicht realisiert werden, da diese nach der Währungsunion nicht in den geforderten „harten“ Währungen zahlen konnten.
Auch die wirtschaftliche Situation des Mutterunternehmens Alcatel SEL AG verschlechterte sich. Speziell in den Bereichen Fernsprech- und Telefonvermittlungsanlagen wurden Verluste verzeichnet. Diese Situation führte letztlich zu dem Entschluss, Standorte zu schließen, und das betraf besonders schmerzhaft das Werk in Rochlitz, aber auch traditionsreiche Standorte in Westdeutschland.
Am 30.04.1995 wurde das Werk geschlossen und die verbliebene Produktion einschließlich der zugehörigen technologischen Ausrüstung in das Werk in Arnstadt verlagert. Einige Mitarbeiter nutzten das Angebot, ihren Arbeitsplatz ebenfalls nach Arnstadt zeitweise oder dauerhaft zu verlegen.
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