Im 7. Jahrhundert wird das Gebiet von den Slawen besiedelt. [TSg2] Bereits in mittelslawischer Zeit, das heißt im 9. bis 10. Jahrhundert, bestanden im heutigen Stadtgebiet mehrere dörfliche Siedlungen. Von diesen Siedlungen leitete sich der Ortsname (altsorbischer Name Rochelinzi) ab. Im 10. Jahrhundert existierte eine Königsburg, die der König in der Zeit nach Einsetzung der Meißener Markgrafen 968 an jene verlieh. [TSg1]
Die Stadtanlage hebt sich insbesondere durch ihren langgestreckten Straßenmarkt heraus, der eine Analogie im nahegelegenen Geithain besitzt.

Im Gegensatz zu dem mehr oder weniger lustigen Liedlein über ihn war er ein durchaus ernst zu nehmender Arzt und für die damalige Zeit sehr erfolgreich. [BSg11] [G.H.]

1854 wurde ein neues Hospital erbaut, Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Vorgängerhospital im Testament von Elisabeth von Rochlitz großzügig bedacht. Rochlitz war bis 1856 Verwaltungssitz des kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amts Rochlitz. Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Rochlitz im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Rochlitz-Stadt und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Rochlitz.
Die Gründerzeit bedeutete auch für Rochlitz einen erheblichen Aufschwung und eine beträchtliche Vergrößerung der Stadt. Zu nennen sind hier: 1872 Anschluss an das Eisenbahnnetz, 1874–76 Neubau der „1. Bürgerschule“ (Muldenschule), 1885 Abbruch des „Pulverturms“, Stadterweiterungen ab 1889 in Richtung Bahnhof, Anlage der Bismarckstraße, 1889/90 Bau des „Kaiserlichen Hauptpost- und Telegraphenamtes“, 1895 des „Königlich-Sächsischen Lehrerseminars“, 1897 des Kriegerdenkmals auf dem Topfmarkt (bis 1942) etc. [TSg1]
1936 feierte man das „Fest der Landschaft Rochlitz – 1000 Jahre deutsch“. Der umständliche Titel verrät, dass es sich dabei um ein historisches Konstrukt handelt. Tatsächlicher Anlass war aber weniger das sehr weit hergeholte historische Ereignis – das Rochlitzer Gebiet war spätestens unter dem 936 verstorbenen König Heinrich I. unter deutsche Herrschaft geraten – als konkrete wirtschaftliche Gründe, vor allem die Förderung des Fremdenverkehrs. Die Initiative für dieses Fest ging jedoch nicht von den nationalsozialistischen Machthabern, sondern vom Vorsitzenden des Rochlitzer Geschichtsvereins und ehrenamtlichen Leiter des Museums, Albert Bernstein, aus.
Ab 1938 hielt mit der „Mechanik GmbH“ auch die Rüstungsindustrie Einzug in der Stadt, und wahrscheinlich vom 19. September 1944 bis 28. März 1945 wurde hier das KZ-Außenlager Rochlitz (ein Außenlager des KZ Flossenbürg) mit etwa 600 inhaftierten jüdischen Frauen betrieben.
Die Befreiung vom Nationalsozialismus erlebte die Stadt am 14. April 1945 durch Einheiten der 76. Infanterie- und 6. Panzerdivision der 3. US-Armee. Die Mulde bildete die Demarkationslinie zwischen Amerikanern und Russen, die sich nahe dem Muldenufer in der Ortschaft Döhlen aufhielten. [TSg1]

Rochlitz ist eine liebenswerte Kleinstadt, die wie viele ähnliche Städte das gleiche Problem hat: Überalterung. Junge Menschen ziehen weg, zum Studium oder wegen einer Arbeitsstelle, und es kommen nur wenig neue Zuzügler. Dabei geben sich die Stadt sowie die in Rochlitz und Umgebung ansässigen Unternehmen redlich Mühe, Interessenten/Arbeitskräfte hier anzusiedeln.
Auch wenn man nicht hier arbeitet, ist doch die geografische Lage zwischen Chemnitz, Mittweida, Leipzig und Dresden mit den dort ansässigen Hochschulen/Universitäten und Unternehmen immer noch günstig. Die schöne Lage tut ein Übriges, so dass Rochlitz ein schöner Platz ist, hier seinen Lebensmittelpunkt zu behalten oder einzurichten – Heimat eben. [G.H.]