Rudolf Zimmermann [BPsRZ1]

Rudolf Zimmermann (* 8. September 1878 in Rochlitz; † 28. August 1943 in Dresden) war ein deutscher Verleger und Fotograf, der sich auf Tierfotografie spezialisiert hatte.

Leben
Er war der Sohn des Verwalters des 1860 errichteten Friedrich-August-Turms auf dem Rochlitzer Berg, auf dem und dessen näherer Umgebung er eine unbeschwerte Kindheit verbrachte. Von hier aus musste er ca. eine Stunde durch den Wald hinunter zur Rochlitzer Volksschule gehen, wodurch schon frühzeitig sein Interesse für die Natur und deren Tierwelt geweckt wurde. 

Nach dem Schulabschluss ging er als Schreiber zur Lehre bei Rechtsanwalt Dr. Kirsten in Rochlitz und war anschließend bei einer Versicherungsanstalt in Leipzig tätig. 1902 wurde er als Schriftsteller, Naturfotograf und Heimatkundler freischaffend und gründete im folgenden Jahr einen eigenen Verlag, in dem er zunächst eine eigene Monatsschrift für Mineralien-, Gesteins- und Petrefakten- (=Fossilien) Sammler publizierte. In seinem späteren Wirken konzentrierte er sich vorrangig auf die Tierfotografie. 

Er gilt als Pionier der sächsischen Tierfotografie. Seine Aufnahmen sind teilweise auch für heutige Tierfotografen immer noch beeindruckend: Ganz ohne die aktuellen technischen Möglichkeiten, z.B. leistungsstarke Teleobjektive oder Fernauslöser einzusetzen, gelangen Rudolf Zimmermann beispielsweise Aufnahmen brütender Vögel im Schilf. Mit der damaligen Technik setzte das eine sehr kurze Aufnahmedistanz voraus, was wiederum einen hohen Aufwand bei der Vorbereitung erforderte.

Außerdem war  Zimmermann nicht nur Feldherpetologe (Herpetologie = Lehre von den Tierklassen der Amphibien und Reptilien) , sondern beschäftigte sich noch mit vielen anderen naturwissenschaftlichen Themen. Trotzdem gingen von ihm wichtige Impulse im Fachbereich der Reptilienerforschung in Sachsen aus.

1922 war er Mitbegründer des Vereins sächsischer Ornithologen, dessen Zeitschrift er als Schriftleiter erstellte und herausgab.
1940 zog er an den Neusiedler See, um den dortigen Artenbestand des angrenzenden Salzsteppengebietes aufzunehmen.

Ein Halsleiden zwang ihn im August 1943 zu einem Krankenhausaufenthalt in Dresden-Friedrichstadt, wo er starb.

Textquellen: [TPsRZ1, 2]

[BPsRZ2]
[BPsRZ3]
[BPsRZ4]